Carlos Mühlig über «Au sud des nuages»

«Au sud des nuages» ist ein Roadmovie, das in scheinbar mühelosem Rhythmus wunderschöne Bilder hervorbringt. Das 2003 erschienene Werk prägt den Schweizer Film insbesondere durch die lineare und gleichzeitig metaphorische Erzählweise im Sinne des Autorenkinos: Jean-François Amiguet nimmt uns mit auf eine Reise – auf eine Reise zu uns selbst.

Verlassen wir die friedliche Ruhe der Alpen, scheint uns der Regisseur anhand des Protagonisten Adrien zu sagen, einem 70-jährigen Walliser Bergbauern. Sich öffnen, um die anderen und sich selbst zu verstehen: Das ist auch das Ziel des Kinos. Die Reise in «Au sud des nuages» kann in dem Sinn als Metapher für eine zweite, komplexere Lesart betrachtet werden: Ist etwa Adriens Schweigen so undurchdringlich wie seine Freunde denken?