Anaïs Emery über «Die Vogelpredigt»

«Die Vogelpredigt» ist ein mit subjektiver Kamera gedrehtes Roadmovie, das sich jeglichen Kategorisierungsversuchen entzieht – und ein starkes und einzigartiges Kinoerlebnis. Diese verschrobene und fantastische Fabel geht an die Wurzeln des modernen Filmschaffens – zwischen Kunst und Geschäft – und ist eine urkomische «Mise en abyme» des Schweizer Kinos.

Der Musiker Polo Hofer und der Schauspieler Max Rüdlinger sind die Protagonisten dieses Epos, das sie nach Italien führt. Das Duo hat sich ein Rezept für einen grossartigen, exotischen und populären Actionfilm ausgedacht und will das Projekt nun lancieren. Sie machen sich auf den Weg zu Regisseur Clemens Klopfenstein, um ihn für das Abenteuer zu gewinnen. Aber die Produktion eines Films ist kein «langer ruhiger Fluss», und die Freunde werden mit Schwierigkeiten konfrontiert. Himmlische Erscheinungen (darunter eine von Ursula Andress in einem legendären Cameo-Auftritt), eine Autopanne, ein Unfall, ein von mystischen Visionen heimgesuchter Klopfi ersticken die Begeisterung und gefährden die Realisierung des Films.

Benommen und enttäuscht von diesen Wendungen geben sie die Chimäre einer Revolutionierung des Schweizer Kinos auf und erwägen eine internationale Koproduktion ... Eine durchgeknallte Komödie, die das Schweizer Kino sprengt.