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Filminformationen
Originaltitel
- Wer einmal lügt oder Viktor und die Erziehung
Jahr
- 1974
Dauer (Minuten)
- 68
Originalsprache
- Schweizerdeutsch
Erhältlich als
- HD 1080p
- audio: OV stereo
- UT: de/fr/it
Stabangaben
Regie
Drehbuch
- June Kovach
- Alexander J. Seiler
Kamera
- Sebastian C. Schroeder
Produktion
- Nemo Film AG
Montage
- June Kovach
Musik
Angaben zur Digitalisierung
Digitalisierungsjahr
- 2020
Digitalisiert durch
- Dschoint Ventschr, Zürich
- filmo
in Zusammenarbeit mit
- RoDo Works, Zürich
mit der Unterstützung von
- Dschoint Ventschr, Zürich
Empfohlen von
Marcy Goldberg über «Wer einmal lügt oder Viktor und die Erziehung»
Eigentlich hatte der kleine Viktor nie eine Chance. 1949 geboren, galt er schon früh als «Problemkind», wurde mehrmals in Kinderheime gesteckt und mit 17 Jahren in eine Jugendstrafanstalt. Gerade auch wegen dieser Erfahrungen geriet er immer mehr in Schwierigkeiten, auch psychische, bekam Alkohol- und Drogenprobleme und verfehlte alle Ziele der Behörden, ihn in die Gesellschaft zu «integrieren».
Im Dokumentarfilm von June Kovach blickt er als Mittzwanziger auf sein Leben zurück und schaut mit grosser Unsicherheit in die Zukunft. Ihr Film bleibt bis heute brisant und aufwühlend, auch aufgrund der zurückhaltenden, aber äusserst gezielten Machart.
Wir sehen Viktor nie im Bild, dafür die Stationen seines Lebens, von Kindheitsfotos hin zu Aufnahmen aus den diversen Anstalten. Kovach zitiert reichlich aus den Akten, mit deren entmenschlichenden Amtssprache, sowie aus Aussagen von Viktors Eltern und Bekannten.
Auf der ganzen Linie verstörend bleibt die Kluft zwischen Viktors sympathischer Stimme aus dem Off und den Darstellungen seiner Verfehlungen. Die musikalische Begleitung durch den Gefangenenchor der Strafanstalt Straubing untermalt die Wut und die Reue einer Lebensgeschichte, wo alles hätte anders sein können.
Facts & Figures
1974
Solothurner Filmtage
Interfilm Award, Mannheim-Heidelberg International Filmfestival