Raphaële Bouchet über «Skinhead Attitude»

«Skin or Die», «Skinhead Attitude» und «White Terror». Diese drei Dokumentarfilme bilden eine Trilogie, die in ihrem Genre einzigartig ist: die Kartografie einer heterogenen Subkultur, die meistens auf die Begriffe «Neonazis» und «Glatzköpfe» reduziert wird. «Skinhead Attitude» erzählt von den jamaikanischen Ursprüngen der Bewegung, ihrem Bezug zur Ska-Musik sowie zur Arbeiterklasse.

Ende der 1970er-Jahre führte die Vereinnahmung durch die rechtsextreme Szene zu einer Spaltung in rechtsradikale und antirassistische Skins. Zu den Letzteren gehört Carole, die als roter Faden durch die Erzählung führt – eine der wenigen Frauen dieser ultra-männlichen Subkultur.

Von England über Schweden bis in die USA und Kanada stellt der Film Aussagen von Skins einander gegenüber, ohne sie jedoch gegeneinander auszuspielen. Die beiden Szenen scheinen jedoch unvereinbar: von Hass und Gewalt berauschte Gruppierungen auf der einen Seite, desillusionierte Antirassisten auf der anderen. Diese Erkenntnis ist umso erschreckender, als «White Power» auf breiter Front zu einem beliebten Argument einer immer hemmungsloseren Ultrarechten geworden ist.